#14 Shantrell Moss

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25.09.22

Intensiv, spannend, erfolgreich

Hochspannung, Momentum-Wechsel, Taktik, Kampf – alles war drin in diesem Spiel, rein gar nichts haben sich die beiden Teams beim Derby zum Start in die 2.DBBL-Saison geschenkt. Ein Auftaktspiel mit allem, was das Basketballherz begehrt, können die Ladies am Ende wieder zu ihren Gunsten und einem 65:68 Auswärtssieg wenden.

Beide Teams starteten recht nervös ins Spiel – kein Wunder, hatten sich die Stuttgarterinnen nahezu vollständig neu sortiert und im Ludwigsburger Dress traten gleich drei bisherige MTVlerinnen gegen ihr “altes” Team an. Keine leichte Aufgabe für Spielerinnen und Coaches gleichermaßen und das vor vollen Rängen – was für eine tolle Atmosphäre! Die ersten beiden Punkte im Spiel gehörten den Gastgeberinnen, den ersten Ludwigsburger Punkt erarbeitete sich Shantrell Moss an der Freiwurflinie. Sie machte schnell deutlich, dass sie gut in ihrem neuen Team angekommen war. Die Kommunikation lief und sie spielte rasch ihre Erfahrung und Stärken aus. Allein 17 ihrer insgesamt 19 Punkte markierte die Topscorerin in der ersten Spielhälfte. Wieder ins Spiel hinein ackerten sich Lisa Bonacker mit hohem Engagement unter dem Korb, wenn auch das Abschlussglück an diesem Abend nicht auf ihrer Seite war, und Salma El-Haiwan, die ihre Qualitäten immer wieder antestete und die MTV-Defense vor knifflige Situationen stellte. Sehr kurzweilig gestalteten die Teams das erste Viertel, niemand konnte sich einen klaren Vorteil verschaffen, mit der leichten 16:18 Führung für die Basket Ladies endeten die ersten 10 Spielminuten.

Auch im zweiten Abschnitt blieb das Tempo hoch. Während sich der agile MTV nicht abschütteln ließ, und kurzzeitig sogar wieder in Führung gehen konnte, haderten die Ladies mit den Themen Rebound und Chancenverwertung. Bei den Rebounds war es Nadja Stöckle, die das Signal setzte, dass es so nicht weitergehen konnte, und im Zusammenspiel mit Schwester Noreen stellte sie nach weiteren Moss-Punkten wieder einen kleinen Abstand zum Gegner her. Immer wieder erspielte man sich hervorragende Scoring-Positionen, bereits manches Ahh und Ohh kam von den Rängen angesichts der Moves zum Beispiel von Salma. Nur, der Ball wollte nicht in den Korb. Stark meisterte Joanna Scheu, wie Moss zuletzt mit dem MTV in der 2.DBBL, indes von Beginn an ihre schwere Aufgabe als Spielmacherin. Sie ging mit 37 Minuten nicht nur die längste Distanz, sondern legte eine beeindruckende Statline mit 9 Punkten, 5 Rebounds, 3 Assists und 2 Steals auf und zeigte vor allem gegen Ende des Spiels ihre Qualität.

In das berüchtigte dritte Viertel starteten die BSG Basket Ladies mit einer 5-Punkte Führung (29:34). Aber, unmittelbar mit dem Anpfiff wurde klar, Stuttgart änderte seine Spielweise radikal und die Ladies mussten reagieren. Allerdings fielen die Würfe von außen nicht, der Zug zum Korb war nicht so konsequent wie gewohnt und die Entscheidungen brauchten manchmal zu lange. Währenddessen trieb der MTV den Ball kompromisslos nach vorne und punktete. Trotz aller Gegenwehr mussten die Ladies 2 Minuten 34 vor Schluss des dritten Viertels den Führungswechsel hinnehmen. Nur noch zwei Punkte wollten gelingen und der Rückstand zu Beginn des Schlussviertels wuchs auf -6 Punkte (53:47).

Und es sollte auch im letzten Spielabschnitt zunächst nicht besser werden, jetzt traf Stuttgart auch aus der Distanz zum 58:49 und damit der höchsten Führung der Gastgeberinnen. Die Ludwigsburger Auszeit folgte auf dem Fuße, noch 8 Minuten 10 standen auf der Zeitanzeige und Coach Kiersz hatte die richtigen Worte parat. Zurück auf dem Feld antwortete Nadja Stöckle ebenfalls per Distanzwurf. In der Defense legten die Ladies nochmal eine Schippe drauf und in der Offense agierten sie wieder mit viel Druck. An beiden Enden des Feldes war Nadja Stöckle höchst präsent und hatte endgültig “Grip” gefunden. Mit weiteren Dreiern und den von Chloé Emanga Noupoué und Joanna Scheu verwandelten Freiwürfen rückten die Ladies dem Gegner immer näher. Es war an Joanna, per Fastbreak dreieinhalb Minuten vor Schluss den Ausgleich wieder herzustellen. Der geneigte Fan, der die Felle bereits davonschwimmen sehen hatte, hielt den Atem an. Stuttgarts Coach rief wenig später seinerseits zur Auszeit, aber sein Team konnte die Intensität der Ladies nun nicht mehr brechen. Erneut aus ihrer starken Defense heraus setzte Nadja Stöckle den wahrscheinlich schmerzhaftesten Dreier des Abends (von insgesamt 4), Joanna Scheu behielt die Nerven an der Freiwurflinie und damit den Sieg in den Händen der BSG Basket Ladies. Die Schlusssirene ging im Jubel unter.

“Ich bin sehr stolz auf das Team” strahlt Headcoach Cäsar Kiersz. “Der MTV hat uns alles abverlangt und die Mädels haben standgehalten. Die alles andere als leichte Aufgabe, gegen ihren bisherigen Verein gleich zu Saisonbeginn spielen zu müssen, haben Shantrell und Joanna fantastisch gelöst. Nadja und Salma haben nur kurz gebraucht, um wieder ihre Stärken ans Tageslicht zu holen. Ob Punkte, Assists, Rebounds oder Blocks, Noreen, Chloé und Lisa haben zur rechten Zeit ihre wichtigen Impulse gesetzt. Nikolina, Sophia und Janne konnten für Entlastung sorgen und Lilly und Rumeysa haben zusammen mit Lilith von der Bank aus ihre Teamkolleginnen kräftig unterstützt. Es ist toll zu sehen, dass sich die gute Teamchemie aus den letzten Jahren fortsetzt, Kompliment an alle “alten” und neuen Spielerinnen!”

Die nächste Bewährungsprobe lässt nicht lange auf sich warten. Zum ersten Heimspiel der Saison am 1. Oktober um 18.00 Uhr in der Ludwigsburger Rundsporthalle kommt ein besonderer Gegner. Mit dem TSV 1880 Wasserburg kommt der Bundesliga-Absteiger zur ersten persönlichen Begegnung, da ist erneut Hochspannung angesagt.

Für Ludwigsburg spielten: Shantrell Moss (19 Punkte/2 Dreier, 6 Rebounds, 3 Steals, 2 Blocks), Nadja Stöckle (18 P/4, 5 Rb,1 St), Salma El-Haiwan (14 P/1, 3 Rb, 2 Assists, 4 St), Joanna Scheu (9 P, 5 Rb, 3 As, 2 St), Noreen Stöckle (4 P, 5 Rb, 2 As), Chloé Emanga Noupoué (4 P, 2 Rb, 1 St), Lisa Bonacker (2 Rb, 1 Bl), Nikolina Antic (1 Rb), Sophia Krull (1 St), Janne Hilgenfeld, Rumeysa Karakas (dnp), Lilly Weber (dnp)

Foto H. Kutzschmar, #14 Shantrell Moss

Mehr Fotos vom Spiel: https://flic.kr/s/aHBqjA8xWM