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08.05.23

Jugend kämpft, Erfahrung siegt, Klassenerhalt verfehlt

Mit 76:90 unterliegen die BSG Basket Ladies Ludwigsburg im letzten Spiel der Zweitligasaison 2022/2023 dem Rekordmeister TSV 1880 Wasserburg.

Erst am Samstagabend war die junge Fraktion der BSG Basket Ladies aus Berlin zurückgekehrt, mit dem Sieg im Finale von Jugend trainiert für Olympia  in der Tasche, den sie mit dem Schulteam des Otto-Hahn-Gymnasiums unter Leitung von Stadtverbandstrainer Cäsar Kiersz geholt hatten. Schon am Sonntag um 16 Uhr standen die U18erinnen dann wieder mit ihrem 2. DBBL Team, in dem sie 8 von 11 Spielerinnen stellen, auf dem Feld. Gegen den TSV 1880 Wasserburg ging es um den sportlichen Klassenerhalt. Nicht dabei war, wie leider in den gesamten Playdowns, Salma El-Haiwan, deren quirliges Spiel, ihr zweistelliger Punkteschnitt und ihre Assists und Steals schmerzhaft fehlten. Gleiches galt im Playdown-Hinspiel für Noreen Stöckle, sodass die Barockstädterinnen ohne ihre zwei Leistungsträgerinnen damals das Nachsehen gegen Wasserburg hatten. Im entscheidenden Rückspiel hätten die Ladies mit mindestens 6 Punkten Differenz gewinnen müssen, um die Playdown-Tabelle vor Wasserburg abzuschließen.

Das erste Viertel begann vor rund 150 Zuschauern, darunter rund 50 vom Fanclub der Gäste und die Erste Bürgermeisterin Ludwigsburgs, Renate Schmetz, so spannend, wie man es sich für so ein Spiel wünscht. Auf Ludwigsburger Seite legte Shantrell Moss entschlossen los und lud 11 Punkte auf ihr Konto, auf Wasserburger Seite teilten sich die Schwestern Sophia und Maria Perner bereits 17. Am Ende hieß es 23:23, wobei schon deutlich wurde, wie die Gewichte unter dem Korb verteilt waren: Wasserburg 15, Ludwigsburg 9 Rebounds. Viertel Nummer zwei sah weiterhin ein zähes Ringen um Punkte, nun war Noreen Stöckle auf Betriebstemperatur gekommen und netzte unter anderem 2 Dreier ein. Mit der Antwort ebenfalls aus der Distanz von Levke Brodersen nach rund viereinhalb gespielten Minuten schienen die Gäste den Ladies erstmals einen kleinen Knacks verpasst zu haben, es folgten einige hektische Aktionen und eine Auszeit von Coach Thomas Stöckle. Allerdings schlossen die Perner-Schwestern nahtlos an und bauten den Vorsprung aus, während die Ludwigsburger Wurfversuche aus der Distanz in dieser Phase nicht fallen wollten. Mit einem 6-Punkte Rückstand gingen die Ladies in die Kabine.

Aus dieser kam vor allem Noreen wieder mit dem Willen heraus, zur Aufholjagd zu starten. Bis auf zwei Punkte brachte sie ihre Farben wieder heran, aber erneut hatten die Damen Perner etwas dagegen. Und auch Brittany Autry kam immer besser ins Spiel, nur kurz gestört von Lola Stamenkovic, die sich in dieser Sequenz mit einem Block, 3 Rebounds und 3 Freiwurfpunkten in Szene setzen konnte. Mitte des Viertels konnte Nadja Stöckle einen Assist von Joanna Scheu aus der Distanz ummünzen und brachte die Gastgeberinnen zum letzten Mal in diesem Spiel auf vier Punkte heran. Ab dann schwand zusehends die Energie, den immer wieder ihre Möglichkeiten nutzenden Wasserburgerinnen hinterherzuspringen. Vor allem mit ihren erfahrenen Kräften Schnorr (18 Punkte 17 Rebounds) Scholzgart, Autry und den Perners setzte der TSV nun immer konsequenter sein Spiel durch, brachte seine Pässe über die Ludwigsburger Köpfe hinweg immer öfter an die Frau unter dem Korb und hielt die jungen Ludwigsburgerinnen routiniert auf Distanz.

Bereits -14 betrug die Hypothek für das Schlussviertel, in dem die Ladies noch einmal ebenbürtig kämpften und es ausgeglichen halten konnten, unter dem Strich blieb der Abstand damit jedoch erhalten (76:90). Trotz dieser Differenz haben alle Spielerinnen positiv agiert. Topscorein war Noreen Stöckle (23), die höchsten Effektivitätswerte hatten Joanna Scheu als Top-Rebounderin (7) und Assist-Geberin (4), Shantrell Moss (15 Punkte, 6 Rebounds), Lilith Maitra konnte im Schlussabschnitt noch auf zweistellig in Sachen Punkte (13) und Effektivität (10) stellen.

“Der unterschiedliche Erfahrungsstand wurde heute besonders deutlich” resümiert Coach Stöckle. “Wasserburg hat konsequent seine Lauf- und Passwege ausgeführt und die sich so verschafften Möglichkeiten genutzt. Wir konnten die Rebounds nicht kontrollieren, haben immer wieder die zweitbeste Entscheidung getroffen und dafür mit relativ raschen Gegenpunkten bezahlt. Trotzdem gilt unser Dank und Respekt dem Team, das sich trotz aller Widrigkeiten, und das waren in der zweiten Saisonhälfte einfach zu viele, immer wieder kämpferisch präsentierte.” Nun heißt es, sich mit diesem, über die gesamten, auch die nicht selbst beeinflussbaren, Entwicklungen hinweg gesehen, mehr als unglücklich entstandenen sportlichen Abstieg auseinanderzusetzen, die Situation gründlich zu analysieren und die Perspektiven auszuleuchten.

Mit dem großen Dank an all die treuen Fans, Unterstützer und Helfer, an alle Spielerinnen und das gesamte Coaching-Team verabschieden wir uns und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen!

Für Ludwigsburg spielten: Noreen Stöckle (23 Punkte / 3 Dreier, 2 Rebounds, 1 Assist, 2 Steals), Shantrell Moss (15 P / 1, 6 Rb, 2 As, 2 St), Lilith Maitra (13 P / 2, 4 Rb), Joanna Scheu (7 P, 7 Rb, 4 As, 3 St), Lola Stamenkovic (4 P, 6 Rb, 1 Block), Nikolina Antic (4 P, 1 Rb, 1 St), Chloé Emanga Noupoué (4 P, 2 Rb), Nadja Stöckle (3 P/1, 5 Rb, 4 As, 1 St), Sophie Schuster (3 P), Sophia Krull (1 Rb, 1 As), Rumeysa Karakas

Foto H. Kutzschmar, #0 Joanna Scheu
Mehr Bilder vom Spiel unter https://flic.kr/s/aHBqjAD1UT