Regionalliga Damen schlagen Tabellendritten mit 65:63 in buchstäblich letzter Sekunde.
Furios starteten die BSG Basket Ladies in die Begegnung mit den SV 03 Tigers Tübingen am Samstagnachmittag. Nach der Eröffnung von Sophia Krull aus der Distanz folgten ihr Soraya Kozjek gleich doppelt und Sophie Schuster und Bianca Langer je mit einem 3 Punkte einbringenden Treffer. Damit waren schon 15 der 20 Ludwigsburger Punkte im ersten Viertel unter Dach und Fach, den Rest besorgte Christina Diamantaki mit zwei Nahdistanz-Treffern, darunter ein And-One. Nur halb so viele gegnerische Punkte ließ die engagierte Defense bis zum Ende des ersten Abschnitts zu (20:10). Aber das zweite, recht Freiwurf-geprägte Viertel dämpfte die Hochphase und dampfte den 10-Punkte-Vorsprung zusehends ein. Die Gäste konnten unter anderem einen 0:8 Lauf einstreuen und arbeiteten sich bis zur Halbzeit auf 34:30 heran. Auch das dritte Viertel konnten die Tübingerinnen knapp für sich entscheiden, Sophia Krull und Soraya Kozjek konnten die Gastgeberinnen mit ihren Dreiern gerade noch in der Führungsposition halten (50:48).
Ein Battle kündigte sich an für das Schlussviertel. Die Tübingerinnen hatten bis dato nur gegen den USC Heidelberg und die PKF Titans Stuttgart verloren, mit ansonsten klaren Siegen belegen sie Platz 3 in der Tabelle. Und sie erhöhten den Druck. Es war noch kein Minute vergangen, da hatten sie sich erstmals in diesem Spiel die Führung geholt und nach zwei gespielten Minuten auf 5 Punkte ausgebaut (51:56). Coach Sascha Schuster griff zur Auszeit mit dem Ziel, den Flow des Gegners zu stoppen. Allerdings ließen sich die Gäste im Anschluss zunächst nicht davon beeindrucken und erhöhen auf +7 (51:58). Jetzt wurde es Elin Haddad zu bunt und sie beschloss augenscheinlich, dem Tübinger “Treiben” ein Ende zu setzen. Sie schmolz den Rückstand unerbittlich und schien ihrem Team damit auch den nötigen Push gegeben zu haben, denn es überstand auch den ausgerechnet jetzt fallenden einzigen Dreier der Gäste. Zusammen mit Soraya Kozjek und Sophia Gomes Vierthaler ertrotzte sie den Ausgleich vier Minuten und dann die knappe Führung (62:61) zweieinhalb Minuten vor Schluss. Jetzt geriet die Partie endgültig zum Krimi:
Tübingen trifft zum 62:63 – Soraya Kozjek trifft keinen ihrer zwei Freiwürfe – Coach Schuster ruft das Team 44 Sekunden vor Schluss zu Auszeit. Zurück auf dem Feld rinnen die Sekunden, der Atem stockt – 6 Sekunden vor Schluss schickt Topscorerin Soraya Kozjek (21 Punkte) den Ball von jenseits des Perimeters Richtung Korb und – trifft zu ihrem 6. Dreier! Die Führung ist zurück, Tübingen kann nicht mehr antworten und der Jubel über den 65:63 Sieg bricht aus den BSG Basket Ladies heraus. Headcoach Schuster braucht ein Sekunde, dann aber fällt die Anspannung endgültig ab “Das war ein unglaublich wichtiger Sieg. Das Team hat endlich gezeigt, dass es auch nach Rückschlägen wieder zurückkommen kann. Unsere 11 Dreier haben natürlich enorm geholfen. Soraya hat mit ihrem Paradewurf am Ende den Sieg geholt, entschieden haben es aber alle mit ihren jeweiligen Einsätzen.”
Für Ludwigsburg spielten: Soraya Kozjek (21 Punkte / 6 Dreier), Elin Haddad (11), Sophia Krull (10/2), Sophie Schuster (9/2) , Christina Diamantaki (6), Bianca Langner (3/1), Sofia Gomes Vierthaler (2), Lucie Zentgraf (2), Sina Stähle (1), Destiny Obi
Foto H. Kutzschmar; #5 Elin Haddad