BSG Basket Ladies holen ersten Auswärtssieg (68:71) bei den Schwäbisch Hall Flyers.
Das Adrenalin hatte die Hauptrolle in diesem attraktiven Basketballspiel in der Regionalliga Frauen Baden-Württemberg. Die Gastgeberinnen legten die Latte per Distanzwurf gleich im die obere Etage. Gut so, denn das katapultierte die Basket Ladies ebenfalls sofort auf Hochtouren. Katara Lischka, Sophie Schuster (mit Dreier) und Paula Armbrust brachten ihr Team mit einem 7:0 Lauf in Front. Über Nadja Stöckle, einen weiteren Dreier von Sophie Schuster und die kompromisslos zum Korb ziehende Lucie Zentgraf wuchs der Vorsprung mit plus 9 (7:16) auf den höchsten Wert des gesamten Spiels. Jetzt schritt Michaela Kucera, Topscorerin der Flyers per And-one energisch ein. Ihre Kreise konnten die Basket Ladies über das gesamte Spiel hinweg nur schwer stören. Immer wieder hielt sie dagegen, wenn die Ladies mit ihren Distanzwürfen versuchten, ein wenig Abstand zwischen die Gastgeberinnen und sich zu legen. Mit dem dritten Dreier im ersten Viertel konnten die Ladies zumindest auf 5 Punkte (20:25) zum Ende des Viertes davon eilen.
Den Start des zweiten Viertels rissen die Flyers durch einen Doppelerfolg von Alina Jahn an sich und verkürzten auf -1, ehe die Damen den an diesem Abend häufigsten Ludwigsburger Abstand von +5 wieder herstellten. Die Foulstatistik zeigte sich als Gradmesser für den Druck, den die Gastgeberinnen immer wieder aufbauten und sich so an die Freiwurflinie brachten. Leyla Beran und Paula Armbrust verschafften den Basket Ladies wieder etwas Luft mit ihren erfolgreichen Korbaktionen. Zur Mitte des Viertels schien die Defense etwas zu erlahmen und Coach Sascha Schuster erinnerte in der anberaumten Auszeit nochmals an die Aufgaben. Das schien angekommen, denn Schwäbisch Hall konnte in den folgenden beiden Minuten keinen Korberfolg erzielen, während Nadja Stöckle ihren Distanzwurf zum 33:40 einnetzte. Den 5-Punkte Abstand wollte und konnte Michaela Kucera dann aber doch wieder herstellen, sie schloss mit einem weiteren Treffer zum 37:40 Halbzeitstand ab.
Aus der Kabine kommend setzten die Ludwigsburgerinnen gleich aus der Distanz ein Ausrufezeichen. Diesmal antworteten die Schwestern Teresa Frodl und Michaela Kucera und brachten ihr Team zunächst heran, Alina Jahn dann zur ersten Führung in der zweiten Spielhälfte vorbei. Es begann ein zähes Ringen, bei dem sich vor allem Kucera nur durch Foul in der Bewegung, aber nicht beim Punkte sammeln stoppen ließ. Gemeinsam stemmten sich die Ladies mit Macht gegen die starke Phase der Gastgeberinnen, konnten aber den 5-Punkte-Abstand zur letzten Viertelpause, diesmal zu ihren Ungunsten (53:48), nicht verhindern.
Alles zusammen nehmen, Gas geben, das Spiel wieder “zurückbiegen” konnte der Plan für die letzten Spielminuten nur heißen. Die kalte Dusche folgte seitens Schwäbisch Hall, denn noch in der ersten gespielten Minute zogen die Gastgeberinnen auf den für sie größten Abstand von +9 davon (57:48). Einmal mehr blies Energie-Lieferantin Lucie Zentgraf zum Aufbruch und nahm Paula Armbrust gleich mit. Ihr And-one löste die Schwäbisch Haller Auszeit aus. Wenn es noch eine weitere Intensitätsstufe gab, dann wurde diese anschließend aktiviert. Das Freiwurfaufkommen stieg, verbissen duellierten sich die Teams aus allen Distanzen. Jetzt unterbrach Sascha Schuster drei Minuten vor Schluss beim ominösen 5-Punkte-Rückstand (66:61). Noch einmal punkteten die Hallerinnen zum 68:61, ehe sich das Spiel in Richtung Déja-vue zum WNBL-Finale im vergangenen Mai entwickelte. Denn die WNBL-Meisterinnen Katara Lischka, Sophie Schuster und, per Abschluss-Korb Selin Cakmak (auch wenn dies im Spielbogen anders vermerkt ist) drehten das Spiel in den letzten beiden Minuten zum 68:71 Sieg.
“Was für ein Spiel” hält Coach Sascha Schuster noch unter dem Eindruck des nervenaufreibenden Krimis fest. “Während wir in der ersten Hälfte bei guter Offensiv-Ausbeute von 40 Punkten Kucera und Co in Schach halten konnten, schwammen uns die Felle nach der Pause schier davon. Es war die Willensstärke des Teams, die das intensive “Armdrücken” am Ende doch noch zu unseren Gunsten entschied” zollt er seiner Mannschaft Respekt, die erneut ohne seine etatmäßig zweistelligen Punktelieferantinnen Sophia Krull und Noreen Stöckle auskommen musste. In die Bresche sprangen die WNBL-Meisterinnen Katara Lischka, Lucie Zentgraf, Sophie Schuster und Paula Armbrust, die jeweils über 30 Minuten hohe Präsenz zeigten. Kapitänin Nadja Stöckle, Selin Cakmak und Leyla Beran steuerten die “restlichen” Punkte zum ersten und enorm wichtigen Auswärtssieg bei. Jetzt gilt es, Form und Intensität in der anstehenden dreiwöchigen Spielpause weiter zu entwickeln und wieder zu aktivieren, wenn es am Samstag, 9.10. um 19 Uhr in der Rundsporthalle weitergeht. Zu Gast sind dann die SV 03 Tigers Tübingen, die den Basket Ladies im Vorjahr eine extrem empfindliche Niederlage beigebracht hatten.
Für Ludwigsburg spielten: Katara Lischka (23 Punkte / 3 Dreier, 100% Freiwurfquote 6 von 6), Lucie Zentgraf (17), Sophie Schuster (15 / 3), Paula Armbrust (7), Nadja Stöckle (5), Selin Cakmak (2), Leyla Beran (2), Cassandra Ogba, Leyla Abdul-Hamid, Ceylin Poyraz
Foto H. Kutzschmar, #11 Katara Lischka