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20.09.15

Interview mit den Vizeweltmeisterinnen

Die BSG’lerinnen Susanne Künzler und Sandra Buchenroth waren mit der deutschen Ü45 Nationalmannschaft bei der WM in Orlando und haben sensationell den 2. Platz belegt. Petra Kutzschmar, 1. Vorsitzende der BSG Basket Ludwigsburg, hat sich anschließend mit den beiden Vizeweltmeisterinnen über ihre Erfahrungen in den USA unterhalten. Nachfolgend gibt es das Interview.

Vizeweltmeister – wie fühlt sich das an?

Ein sehr erhebendes Gefühl, das uns sehr stolz macht, vor allem die vielen Glückwünsche aus dem familiären, sportlichen und beruflichen Umfeld bringen den wahren Stellenwert des Vizetitels erst richtig zum Ausdruck.

Wie kam es überhaupt dazu, dass Ludwigsburg gleich zwei Spielerinnen in der Nationalmannschaft hatte?

Schon in der Frage steht die Antwort: wir sind aus Ludwigsburg, das ist doch Grund genug! Darüberhinaus ist es natürlich ein Vorteil, dass wir immer noch am aktiven Spielbetrieb teilnehmen und die anderen Nationalspieleinnen uns aus Erst-und Zweitligazeiten kennen.

Wie lief das Turnier sportlich für euch? Hattet ihr vorher die Möglichkeit, gemeinsam zu trainieren?

Wir sind beide ohne große Erwartungen die Einsatzzeit betreffend in das Turnier gegangen. Es hat in erster Linie der olympische Gedanke gezählt, mit zum Team gehören zu dürfen, Immerhin sind wir als amtierende Weltmeister angereist.

Die Einsatzzeiten wurden vom Coach Thomas Arnold aus Langen doch recht gut verteilt, sodass wir beide doch ein gutes Stück zum Erfolg beitragen konnten. Ich konnte im Gruppenspiel gegen Kolumbien im letzten Viertel entscheidend dazu beitragen, eine Niederlage abzuwenden, Sandra hat im Viertelfinale die Brasilianerinnen nach 17:17 zur Halbzeit im dritten Viertel nahezu im Alleingang “abgeschossen ” zum zwischenzeitlichen 44:21.

Obwohl  wir nicht ein einziges Mal miteinander trainiert haben, lief es also für uns beide im Mannschaftsgefüge überraschend positiv.

Wie habt ihr das Turnier selbst und das “Drumherum” erlebt?

Das Turnier fand im Wide World of Sports Complex statt, dort waren in zwei unmittelbar nebeneinander liegenden Gebäuden 12! Spielfelder aufgebaut, sodass man immer die Möglichkeit hatte bei anderen Spiel von anderen Nationen und Altersklassen, egal ob Männlein oder Weiblein gerade spielten, zuzusehen. Das Turnier war nahezu perfekt durchorganisiert, es gab kaum Verzögerungen und alles lief reibungslos.

Das Drumherum hat das ganze aber erst zu dem unvergesslichen Erlebnis gemacht, das es für uns alle war. Wir haben soviel liebe und interessante Menschen kennengelernt, die, egal wie alt egal welcher Abstammung oder Herkunft, egal wie erfolgreich, uns haben erfahren lassen, dass die Basketballer auf der ganzen Welt eine große Familie sind. Die Begegnung mit der Herrenmannschaft Ü75!!! aus Uruguay, sie war im selben Resort untergebracht, hat uns besonders berührt und gezeigt, dass man, einmal vom “Virus Basketball” befallen, Zeit seines Lebens  nicht mehr davon wegkommt.

Bei der social party waren dann alle 210 Mannschaften aus 40 Nationen in einem Saal zum Essen und Feiern eingeladen bis tief in die Nacht.

Kennt man sich von früher (evtl. sogar aus der Jugend) dort?

Innerhalb unseres Teams kennt man sich von früher, aus der Bundesliga oder dem Nationalteam,  zwei weitere im Team, Karin Klug und Julia Opitz sind aus der Ludwigsburger Jugend, bzw. haben lange Jahre in LB gespielt, Karin, Sandras Schwester hat nach Nördlingen gewechselt , Julia ist jetzt beim FC Bayern zu Hause.

Die Spielerinnen, die schon Welt -und Europameister sind, haben bei den Turnieren zuvor schonkzahlreiche Kontakte geknüpft, die dann in Orlando auf sehr herzliche Art und Weise wieder aufgenommen wurden.

Euer Fazit? Nächstes Mal wieder dabei und den Titel holen?

Die nächste WM findet 2017 in Montecatini in der Toscana statt, dort wird die halbe Mannschaft der nächsthöheren Altersklasse angehören und ambitioniert sein, den Titel  bei der Ü50 und der jüngere Teil bei der Ü45 nach Deutschland zu holen.

Vorausgesetzt alle bleiben gesund und müssen sich nicht im Vorfeld mit Verletzungen herumplagen, so wie es heuer leider der Fall war.